Wie werde ich Imker?



Du möchtest mit dem Imkern beginnen oder einen tiefen Einblick in die Bienenhaltung erhalten? Dann ist unser Imkerkurs genau das Richtige für dich. Über die Zeitspanne eines ganzen Bienenjahres vermitteln wir dir alle Kenntnisse und Fertigkeiten, die du zum Loslegen benötigst.

Für das theoretische Wissen bietet die FUAL jeweilis zu Jahresbeginn (Januar bis März), also vor dem Start in die Bienensaison, 5 Abendkurse an, in denen der Anfänger die wichtigsten Dinge über Biene, Honig und Co erfährt.

Die Kurse finden alle in Beringen bei “a Guddesch” ( http://www.gudd.lu/anfahrt/ ) statt und werden abgehalten vom Bienenberater Andreas Reichart . Kursbeginn ist jeweils 19:00 Uhr. Der Unkostenbeitrag für die Kursunterlagen der 5 Kurse beträgt 30 €.

Fragen und Anmeldungen bitte über secretaire@apis.lu

Die praktischen Kurse des Cliärrwer Beieveräin finden jedes Jahr von Anfang April bis Anfang August auf dem vereinseigenen Bienenstand  „Jaufferbierg“ in Eselborn statt.

Natürlich kann man sich einfach mal ein paar Bienenvölker zulegen und dann anfangen. Diesen Weg empfehlen wir als Bienenzüchterverein nicht, weil die Anforderungen an die Pflege eines Volkes nicht erfüllt werden können. Am besten besucht man den Grundausbildungskurs eines Bienenzüchtervereines. Der Imkerverein freut sich über jeden Nachwuchsimker und deshalb öffnen wir unsere Bienenvölker für alle Neugierige an verschiedenen Tagen. Wer dabei Spass an der Bienenhaltung verspürt kann zusammen mit einem Patenimker unter fachkundiger Anleitung ein Bienenvolk betreuen und auch Honig ernten.


Imkerpraxis auf dem vereinseigenen Bienenstand „Jaufferbierg“ in Eselborn

Seit dem Bienenjahr 2004 konnten wir eine ganze Reihe von Leuten aus allen Alterskategorien für die Imkerei gewinnen. Basis hierfür waren unsere vereinsinternen Anfängerkurse und die damit verbundene Patenimkerschaft.

Der Bienenstand in Eselborn ist die zentrale Ausbildungsstätte der Imker aus dem Kanton Clerf. Die Erfahrungen aus den letzten Jahren haben uns gezeigt, dass sowohl der Anfänger in der Bienenzucht als auch der Fortgeschrittene sich hier Wissen und Fertigkeiten erwerben können, die ihnen beim Umgang mit den Bienen und bei der Verarbeitung von Produkten aus dem Bienenvolk dienlich sind. Bienen haben eine eminent wichtige Rolle als Bestäubungsinsekt zu erfüllen. Ohne ihren Beitrag wären Rapserträge nicht so ergiebig, würden Obsternten kläglich ausfallen und würden wildwachsende Pflanzen verkümmern. Bienen sind nicht nur ein wichtiges Glied im Naturhaushalt, der Umgang mit diesen Insekten kann zu einer faszinierenden und gewinnbringenden Freizeitbeschäftigung werden. Am Ende des Bienenjahres sind die Kursusleiter den Imkern auch bei der Varroabekämpfung behilflich. Für die Gestaltung der Kurse ist Herr Claude SIMON verantwortlich. Die praktischen Arbeiten richten sich selbstverständlich nach dem jeweiligen Wetter.

Während diesen Kursen werden wir auch Ablegervölker aufbauen damit anschließend neue Imkerinnen und Imker mit diesen Völkern ihre eigene Imkerei beginnen können.

Über die Lehrtätigkeit hinausgehend, versucht der Verein durch Vermehrung von Königinnen, eine sanftmütige, schwarmträge, fleißige und varroatolerante Biene zu erhalten.

Hier können Sie sich für die praktischen Kurse anmelden.

Wir freuen uns auf ihren Besuch.

Hier noch Antworten auf oft gestellte Fragen:

Wo stelle ich meine Bienen auf?

Als räumlicher Standort für die Bienen bietet sich, je nach den Gegebenheiten, der eigene Garten an. Hier müssen aber einige Vorgaben berücksichtigt werden. Der ideale Standort für Bienen ist sonnig, trocken, nicht direkt dem Windausgesetzt, die Orientierung der Fluglöcher weist in Richtung Süden, Südosten oder Südwesten. Eine nahegelegene Wasserquelle soll vorhanden sein. Der Abstand zum Nachbargrundstück sollte mindestens 10 Meter, besser mehr, betragen, die Fluglöcher sind ins eigene Grundstück zu richten, eine Hecke veranlasst die Bienen hochzufliegen und kann helfen, Schwierigkeiten mit den Nachbarn zu vermeiden.

Sollte sich der eigene Garten nicht zum Aufstellen von Bienen eignen, findet sich sicherlich ein geeigneter Standort in der Gartennähe. Hier sind erfahrene Imker sicherlich hilfsbereit.

Anmeldung und Aufstellung der Bienenvölker

Alle Imker müssen sich und Ihre Bienenvölker bei der Veterinärverwaltung (ASV) anmelden.

Anmeldung Imker 2021
Anmeldung Bienenvölker 2021
Bestellung Varroamittel 2021
Beefirst Umfrage 2021

Aufstellung in der Grünzone

Die Aufstellung von Bienenvölkern in der Grünzone ist gesetzlich geregelt in der “la loi du 18 juillet 2018 concernant la protection de la nature et des ressources naturelles“. Genauere Angaben stehen unten zum Download bereit. Das Antragsformular kann unter folgendem Link heruntergeladen werden: 

Link zum Formular

Aufstellung in den Agglomerationen

Die Aufstellung von Bienenvölkern in den Agglomerationen der Gemeinden ist gesetzlich geregelt. Bienenstände müssen einmalig bei der zuständigen Behörde angemeldet werden. Mehr Informationen diesbezüglich finden Sie hier: 

Guichet.lu: Bienenstöcke aufstellen

Finanzhilfen

Imker können über das Agrargesetz Finanzhilfen beantragen.

Hier finden finden Sie das entsprechende Antragsformular, eine Präsentation mit Erklärungen und dem Gesetzestext.

Weitere Informationen erhalten Sie bei der zuständigen Verwaltung und hier auf dem Landwirtschaftsportal.

Wo kann ich Bienen bekommen?

Bienenvölker kann man kaufen, in Imkerkreisen sind gute Adressen bekannt, Verkaufsimker inserieren aber auch in den Bienenzeitungen. Auf sich allein gestellt ist es für den Anfänger aber oft schwer gesunde Völker zu finden.

Der Imkerverein freut sich über jeden Nachwuchsimker! Manche Vereine stellen den Anfängern deswegen gerne ein junges Bienenvolk zur Verfügung. Im Rahmen einer verstärkten Mitgliederwerbung haben wir im Imkerverein Clerf die Idee des Patenimkers entwickelt.

Dieses Projekt soll Anfängern den Entschluss, sich der Imkerei zu widmen, erleichtern und beinhaltet folgende Punkte:

Der Patenimker

  • stellt ihnen in Eselborn einen Aufstellplatz für ihr Volk zur Verfügung.
  • stellt ihnen alle Gerätschaften, die sie benötigen, leihweise zur Verfügung.
  • betreut sie während ihrer Arbeit am Bienenvolk mit Rat und Tat.

Interessenten

  • bekommen von uns ein Bienenvolk vermietet und erhalten von uns auch gleichzeitig Fachliteratur.
  • betreuen von April bis Ende Juli unter fachkundiger Anleitung „ihr“ Bienenvolk.
  • ernten auch den Honig aus diesem Volk.
  • behalten Ende Juli die Fachliteratur.
  • bekommen den geernteten Honig
  • und entscheiden sich jetzt, ob sie ein richtiger Imker werden möchten.

Wenn ja:

  • geht das gemietete Volk und ein evt. Erstellter Ableger in ihr Eigentum über.
  • bekommt der Patenimker die geliehene Beute und das Zubehör zurück.
  • werden sie Mitglied in unserem Verein und erhalten damit auch weiterhin Hilfe und Unterstützung bei der Betreuung ihrer Bienen.
  • schreiben sie sich in Weiterbildungskursen ein.

Wenn nein:

  • bekommt der Patenimker das vermietete Volk und alles Zubehör zurück.
  • konnten sie eigene Erfahrung im Umgang mit Bienen machen.

Der Imkerverein berät die Jungimker beim Kauf von Beuten und Gerätschaften.

Die Vermehrung der Völker über Ableger zur eigenen Bestandsvergrösserung kann auch vom Patenimker begleitet werden.

Qualität der Bienen

Von Anfang an soll der Imker auf die Qualität achten. Bei Bienen kann es, genetisch bedingt, grosse Verhaltensunterschiede geben. Drei Kriterien sind für die moderne Imkerei besonders wichtig: die Bienen müssen friedlich, schwarmträge und leistungsfähig sein. Fortschrittliche Imker haben sich in Zuchtgruppen zusammengeschlossen und verfolgen diese Zuchtziele. Als Jungimker lohnt es sich hier gutes Ausgangsmaterial zur Weiterzucht zu beschaffen.

Bienenstich

Es ist klar, dass der Imker mit seinen Bienen nicht umgehen kann, wie der Reiter mit seinem Pferd. Arbeitsbienen sind zu kurzlebig um zu verstehen, dass derjenige der sein Volk pflegt ihr Herrchen ist. Bienen haben einen Stachel und verteidigen damit ihr Volk. Mit dieser Realität muss jeder Imker leben.

Bienen stechen, auch die friedlichsten Bienen tun das, wenn sie gedrückt werden, zum Beispiel beim Festhalten von Rähmchen, oder wenn sie unter die Kleider oder unter die Haare kommen. Wer nicht sofort die Lust an der Imkerei verlieren will, sollte eine gute Schutzkleidung tragen. Wer sich einmal im Umgang mit Bienen geübt hat, wird später von selbst auf die vielen Hüllen verzichten – oder auch nicht, das muss jeder halten, wie Sie oder Er am besten zurechtkommt.

Die Biene bohrt den Stachel in die Haut, kann wegen der Widerhaken an den Stechborsten den Stachel aber nicht herausziehen. Der Stachel reißt ab, die Biene fliegt weg und stirbt an dieser großen Wunde. Im Gegensatz zu den Wespen können Bienen nur einmal stechen. Der Stachel in der Haut ist nicht zu sehen, sehr wohl aber die Giftblase, die am Stachel haftet. Wenn man genau hinsieht, kann man über längere Zeit noch ein Zucken des Stachelapparates erkennen: ein Nervenknoten am Stachel bewirkt, dass weiterhin Gift in die Wunde gepumpt wird, obwohl die Biene längst weggeflogen ist. Es ist deshalb wichtig den Stachel so schnell wie möglich zu entfernen.

Als normale Reaktion tut der Stich weh und die Stichstelle schwillt an. Ein Stich kann aber auch eine allergische Reaktion auslösen und hier ist sofortige ärztliche Hilfe geboten.

Das Bienenvolk im Jahreskreislauf

Die Länge der Tage bestimmt das Innenleben eines Bienenvolkes. Im kalten Winter ist die Königin nicht in Eiablage. Im Juni bei der Sommersonnenwende legt sie die meisten Eier. Ohne Pollen der Blüten und ohne Nektar kann die Biene nicht überleben. Wenn draussen die Temperaturen ansteigen und gegen Ende Januar die ersten Schneeglöckchen und Krokusse blühen, erwachen auch die Bienen und lösen die Wintertraube auf. Die alten Winterbienen sammeln jetzt den notwendigen Pollen und versorgen die Brut ihrer Nachkommen. Drei Wochen nach der Eiablage schlüpft die junge Biene.

Während den ersten schönen Märztagen beobachtet der Imker die Aktivitäten am Flugloch und vergewissert sich so, ob alles in Ordnung ist. Wenn ein Volk keine Pollen hereinbringt ist es eventuell weisellos, d.h. ohne begattete Königin. Jetzt werden auch schon die Unterböden geputzt oder ganz einfach ausgetauscht. An einem richtig warmen Tag werden die Völker durchgesehen und alte Waben herausgenommen.

Anfang April häufen sich die Aktivitäten am Bienenstand. Die Völker füllen jetzt den zur Verfügung stehenden Raum in der Beute aus. Durch Einhängen von Mittelwänden und dem Baurahmen wird der Bautrieb gefördert. So gelingt ein Erneuern der Brutwaben und alle Altwaben können ausgetauscht werden.

Sobald die Trachtverhältnisse gut sind werden die Honigräume aufgesetzt. Über einem Absperrgitter, den die Königin und die Drohen nicht passieren können, sammeln die Arbeiterinnen den Honig. Die ersten Drohnen kommen während der Obst- und Rapsblüte. Jetzt verläuft alles etwas schneller. Wenn der Imker jetzt, ab Mitte Mai, nicht aufpasst und seinem Volk nicht genügend Raum gibt, geht es in Schwarmstimmung. Das Volk zieht eine junge Königin auf und die alte Königin verlässt den Bienenstock im Schwarm.

Das ist der natürliche Vermehrungstrieb der Bienenvölker. Dieser Vorgang geschieht aber zu Ungunsten des Imkers, der somit alle Hoffnung auf eine reiche Honigernte verliert. Eine ganze Reihe von Techniken verhindert diese Schwarmvermehrung.

Bienenvölker sammeln und legen Reserven an für die kommende kalte Jahreszeit. Eine ganze Organisation im Volk sorgt dafür, dass die Arbeiterinnen den Nektar von vielen Blumen sammeln.

Je nach Lage und Klimabedingungen kann der Imker dann mehrere Honigentnahmen durchführen. Der Frühjahrshonig wird im Juni geerntet und der Sommerhonig gegen Ende Juli. Zuhause werden die reifen Waben entdeckelt und geschleudert. Der geerntete Honig wird filtriert und bei fortgeschrittener Kristallisation in Gläser abgefüllt.

Ist der Monat Juni passiert, nimmt das Brutgeschäft rapide ab. Als Ausgleich für den entnommenen Honig werden die Völker im August gefüttert und dann bis Ende September auf den Winter vorbereitet. Wenn die Tage kälter werden ziehen die Völker sich dann zur Wintertraube zusammen.

Der Imker profitiert die Wintermonate zum Honigverkauf, zur Weiterbildung, erledigt Erneuerungsarbeiten am Material und zur Wachsgewinnung…..